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Presse - Artikel

Zeitungsartikel in Bund vom 07.08.2024: «In der eigenen Familie sind die Trigger»

Bhante Sukhacitto, 1963 in Deutschland geboren, ist ein buddhistischer Mönch. Im Alter von 23 kam er in Thailand zum ersten Mal mit dem Buddhismus in Kontakt. 1990 wurde er dort als Mönch geweiht. 1993 kehrte er in den Westen zurück. Seitdem lebte er in verschiedenen Klöstern, darunter sechs Jahre im Dhammapala-Kloster in Kandersteg. Auch ist Bhante Sukhacitto regelmässig im Haus der Religionen in Bern aktiv. Derzeit lebt er im buddhistischen Tempel Zurich Buddhist Vihara in Lenzburg.

Bhante Sukhacitto, was ist Glück für Sie?

Es gibt einen Unterschied zwischen Dingen, die mich vorübergehend glücklich machen, und dem, was Glück aus buddhistischer Sicht ist. Ich komme aus Norddeutschland und zitiere deshalb in diesem Zusammenhang immer gerne Wilhelm Busch: Wonach du sehnlich ausgeschaut, / Es wurde dir beschieden. / Du triumphierst und jubelst laut: / Jetzt hab ich endlich Frieden! / Ach, Freundchen, rede nicht so wild, / Bezähme deine Zunge! / Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, / Kriegt augenblicklich Junge. Das ist tiefst buddhistisch. (lacht)

Was sagt das Gedicht für Sie aus?

Dass die Idee, dass uns Wunscherfüllung glücklich macht, eigentlich ein Trugschluss ist. Wir alle kennen das, dass wir nach der Erfüllung eines Wunsches für kurze Zeit zufrieden sind. Nur hält das eben nicht an. Auf die Erfüllung eines Wunsches folgt ein nächster Wunsch. Und oft erfüllen sich unsere Wünsche ja eben gerade nicht. Unsere Erwartungen werden enttäuscht. Deshalb sind die Menschen oft auch so getrieben oder unglücklich. Und da setzt Buddha an.

Und wie?

Er lehrt, dass die Dinge vergänglich sind und deshalb nicht dauerhaft vollkommen befriedigend sein können. Wenn ich meine Zufriedenheit von äusseren Bedingungen abhängig mache, ist sie naturgemäss wacklig und deshalb mit Angst besetzt. Dann habe ich oft das Gefühl, sie verteidigen oder beschützen zu müssen. Im Buddhismus streben wir innere Zufriedenheit an, die unabhängig von äusseren Umständen ist und aus einem klaren und ruhigen Geist heraus entsteht, frei von Emotionen wie Zuneigung und Abneigung. Der Buddha nennt die vier Paare der sogenannten Acht Weltgesetze: Glück und Unglück. Gewinn und Verlust. Lob und Tadel. Ehre und Verachtung. Wenn wir von diesen Dingen nicht mehr so stark berührt werden, wenn Sie also bei Lob nicht gleich abheben und bei Kritik sich nicht klein fühlen, sind Sie frei.

Und glücklich?

Ja. Davon bin ich überzeugt.

Und wie gelingt das?

Indem ich nicht im Widerstand bin mit dem, was im Moment ist.

Das müssen Sie ausführen.

In der buddhistischen Lehre gibt es die Formel: Leiden entspricht Schmerz mal Widerstand. Das heisst: Je mehr wir gegen den Schmerz ankämpfen, umso stärker leiden wir darunter. Wenn wir ihn jedoch annehmen und gestalten, können wir das Leiden verringern.

Wie gebe ich den Widerstand auf?

Ich kann Ihnen ein persönliches Beispiel geben. Ich leide an Depressionen. Ich habe verstanden, dass mein Hauptleiden eigentlich die Urteile sind, die ich in meinen depressiven Phasen über mich selbst fälle. Die Scham, die ich empfinde. Der Anspruch, den ich habe, dass ich als Mönch doch keine Depressionen haben dürfte. Es geht nun darum, diese Selbstverurteilung abzulegen, nicht kontrollieren zu wollen, was sich nicht kontrollieren lässt. Die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. In meinem Fall heisst das, dass ich in den Schmerz oder in das Leid hineinspüre, mich der direkten Erfahrung der Depression urteilsfrei hingebe. Letztlich geht es darum, die Selbstbezogenheit aufzugeben.

Sie sprechen vom Ablegen des Egos?

Das Wort Ablegen würde bedeuten, dass es so etwas wie ein Ego überhaupt gibt. Aber das Ich ist nur ein Konzept. Alles, was wir erleben, hat keinen festen Kern. Leben ist ein Prozess. Das Selbst ist im ständigen Wandel begriffen. Wer sagt: Das bin ich. Das gehört mir, ignoriert die Vergänglichkeit. Buddha lehrt, dass es kein unveränderliches, dauerhaft existierendes Selbst gibt. Mit anderen Worten verfügen wir über keine feste, absolute Identität. Und das zu akzeptieren, ist ein Kern der buddhistischen Lehre.

Alles einfach so hinzunehmen, hat auch etwas Passives, ja gar Resignatives, nicht?

Gleichmut bedeutet nicht Gleichgültigkeit. Gleichmut bedeutet, ein tieferes Verständnis von Ursache und Wirkung entwickeln zu wollen. Das heisst, ich schaue mein Verhalten an. Ich mache gewissermassen Inventur. Wo ist meine Angst? Wo ist mein Groll? Wo habe ich anderen Menschen geschadet? Ich übernehme Verantwortung für meine Taten. Das hat also nichts mit Inaktivität zu tun. Im Gegenteil. Das ist harte Arbeit. Erst dadurch, dass ich die Ursachen meines Leidens erkenne, kann ich sie auch beseitigen und so einen Zustand des tiefen und nachhaltigen Glücks erreichen. Ein Leitspruch übrigens, wie man seinen spirituellen Fortschritt messen kann, lautet: Kehren Sie immer wieder zu Ihren Blutsverwandten zurück. In den Kreis der Familie. Dort sind die Trigger. Dort werden Sie mit jenen Dingen konfrontiert, an denen Sie noch zu arbeiten haben. Das ist der ultimative Massstab. (lacht)

Achtsamkeit und Meditation sind sehr im Trend. Wird die Welt tatsächlich besser, wenn alle nur immer in sich selbst hineinschauen?

Das ist ein Missverständnis. Achtsamkeit heisst ja nichts anderes als Geistesgegenwart. Der Buddha ist da sehr klar. Er sagt, dass die Achtsamkeit sowohl nach innen wie auch nach aussen zu richten ist. Es geht also um ein Gewahrsein in der Welt, darum, präsent zu sein. Aber es gibt, was die Achtsamkeitspraxis angeht, sowieso so einige Missverständnisse.

Welche zum Beispiel?

Achtsamkeit oder Meditation sollten nichts mit Anstrengung zu tun haben, aber mit Bemühen. Es geht dabei zum Beispiel nicht darum, gegen das Denken anzugehen. Sondern darum, das Denken zu erkennen, wenn es da ist. Die Vorstellung, nicht denken zu wollen, ist Schwachsinn. Die Natur des untrainierten Geistes ist nun mal Aktivität. Sich gegen das Denken zu wehren, wäre wiederum eine Form von Gewaltanwendung.

Zum Schluss: Können Sie mir eine alltagstaugliche Achtsamkeitsübung nennen?

Eine der kraftvollsten Meditationen, die ich kenne, nennt sich M&M, benannt nach den amerikanischen Süssigkeiten. Es sind Mini-Meditationen, Minuten-Meditationen. Versuchen Sie, jede Stunde eine Minute lang innezuhalten. Zum Beispiel auf den Atem zu achten und einfach zu spüren, was ist. Das kann schon viel verändern und Sie vielleicht nicht glücklicher, aber sicher zufriedener machen.

Link zum Zeitungsartikel

Im Gespräch mit BUDDHISMUS aktuell erläutert  der Theravada-Mönch Bhante Sukhacitto,  wie im Einsichtsdialog die Begegnung mit  anderen Menschen eingeübt wird – und was  das mit Buddhismus zu tun hat.

Hier klicken um den Artikel zu lesen.



Die lockere Zunge zügeln

Gewaltfreie Kommunikation und Buddhismus

Interview mit Bhante Sukhacitto


Interview im Schaumburger Wochenblatt am 2.12.2017


Ganzer Artikel HIER

Das Werkzeug zum Glück


Schaumburger Nachrichten, Okotber 2017

"Jeder Mensch strebt in seinem Leben nach Glück. Doch fällt es vielen nicht leicht, glücklich zu sein. „Ich weiß um die Werkzeuge, die zum Glück führen“, sagt der buddhistische Mönch Bhante Sukhacitto, der in Bad Nenndorf lebt. Er selbst habe so seine Höhen und Tiefen, erzählt er. Doch wisse er damit umzugehen.

BAD NENNDORF

. Das glückliche Leben hat sich Bhante Sukhacitto nicht nur als Ziel gesetzt, sondern es wortwörtlich zum Motto seines Lebens gemacht. Übersetzt heißt Bhante „Ehrwürdiger“ und ist die Anrede für einen Mönch, Sukhacitto heißt „Glückliches Herz“ oder „Glücklicher Geist“. Geboren und christlich getauft wurde der Mönch allerdings in Bad Nenndorf als Cord Tatge.

 Mit 23 Jahren ist Bhante Sukhacitto, damals noch als Tatge, zu einer Weltreise aufgebrochen. „Ich denke, ich habe nach irgendetwas gesucht – vielleicht nach dem Sinn des Lebens“, erzählt er heute. In Thailand ist er zum ersten Mal mit der Buddha-Lehre in Berührung gekommen. „Das hat so viel Sinn gemacht“, erinnert sich der Mönch. Es habe ihn regelrecht „vom Hocker gehauen“ – und dann nicht mehr losgelassen.


 1993 ist er dann das erste Mal als Mönch in Bad Nenndorf aufgetaucht. Seitdem war er regelmäßig bei seiner Familie zu Besuch, bis er im vergangenen Jahr sein Elternhaus übernahm und dort das Haus der Edlen Freundschaft gründete. Seitdem ist die Kurstadt wieder sein Wohnsitz. Dort bietet er Kurse und Seminare an. Außerdem soll eine Wohngemeinschaft entstehen. Verschiedene Lehrverpflichtungen, insbesondere über den Einsichtsdialog, ziehen Bhante Sukhacitto oft ins Ausland.

Orangefarbene Gewänder

 Aufsehen erregt der Mönch vor allem durch seine orangefarbenen Gewänder. Mit einer Almosenschale steht er gelegentlich vor einem Supermarkt oder geht über den Nenndorfer Wochenmarkt.

 „Ich werde großzügig beschenkt“, sagt er, „vor allem mit komischen Blicken.“ Doch gehört dies zur Praxis eines Mönches. „Es ist eine gute Übung zum Reflektieren“, erklärt er. Nach all den Jahren ist er es aber gewohnt, angeschaut zu werden. Oft wird er, gerade von Kindern und Jugendlichen, auf sein Outfit angesprochen.

 Buddhistische Mönche haben keinen Missionsauftrag. Bhante Sukhacitto prüft deshalb, ob in Bad Nenndorf Interesse für den Buddhismus besteht. „Aber ich dränge mich nicht auf“, betont er.

 „Ich würde mich schon freuen, Bad Nenndorf etwas geben zu können“, sagt Bhante Sukhacitto. So geht es ihm beispielsweise um das Erfahren von Glück, aber auch um den Umgang mit Problemen und Leid. Zu Vorträgen, die er in der Kurstadt gehalten hat, kamen bis zu 70 Leute. „Interesse besteht“, schlussfolgert der Mönch erfreut. Doch geht es dabei oft um die Persönlichkeit des Mönches, weniger um den Buddhismus an sich. „Dabei sollen wir uns selbst eigentlich nicht in den Mittelpunkt stellen.“


277 Ordensregeln

 Der Alltag in Deutschland erfordert oft Kompromisse. Auch wenn Bhante Sukhacitto nicht in einem Kloster lebt, sollte er sich an die 227 Ordensregeln halten.

 So hätte er eigentlich auch nicht mit der SN-Reporterin alleine in einem Zimmer sein dürfen, erzählt er am Ende des Gespräches. Doch sein Mitbewohner war mit im Haus, deshalb ist er den Kompromiss eingegangen. Auch der direkte Umgang mit Geld ist untersagt. Oft geht es aber nicht anders, beispielsweise wenn sich der Mönch ein Flugticket buchen muss. „Es ist schon ein Spagat, wie ich hier lebe“, sagt er. All diese kleinen Vergehen offenbart er alle zwei Wochen einem anderen Mönch.


 „Der monastische Weg ist für wenige dauerhaft gangbar“, sagt Bhante Sukhacitto. Für ihn fühlt es sich aber richtig an. „Wenn ich irgendwann etwas Besseres finden sollte, folge ich dem. Doch das habe ich noch nicht, und ich glaube auch nicht, dass es etwas Besseres gibt.“


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Dieser Artikel erschien am 19.Juli 2017 in den Schaumburger Nachrichten

Dieser Artikel erschien am 19.Juli 2017 in den Schaumburger Nachrichten

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Gregory Kramer

Gregory Kramer

Artikel aus dem ÖBR - Magazin (Österreichische Buddhistische Religionsgemeinschaft) , Juli - September 2017 von Harald Reiter

 

Der Einsichtsdialog nach Gregory Kramer


Ein wesentlicher Teil unseres Leidens am Leben entspringt unseren Beziehungen zu anderen. Mit dieser Erkenntnis hat Gregory Kramer in den 1990er Jahren eine Meditationsform entwickelt, die die klassische Einsichtsmeditation sehr effektiv ergänzen kann. Ich durfte diese Form von Meditation in einem Achtsamkeits-Retreat kennenlernen und nehme seit acht Jahren an einer Einsichtsdialog-Gruppe teil. Während dieser Zeit konnte ich die Praxis in Wochenend- und Wochen-Retreats mit Gregory Kramer und Bhante Sukhacitto vertiefen. Was für mich die Qualität dieser Praxis ausmacht, ist die Kraft der Präsenz eines Gegenübers in der Meditation für die Entwicklung von Achtsamkeit und Einsicht.


Im Einsichtsdialog entwickeln wir unsere Achtsamkeit im stillen Sitzen, Stehen und Gehen und in der Alltagspraxis und lernen dann den spirituellen Weg zwischenmenschlich zu verstehen. Unser gesamter Weg zum Erwachen kann somit vollkommen in das Zusammenleben mit anderen integriert werden. Das Leiden, das in unseren Beziehungen und in der Gesellschaft insgesamt steckt, wird durch die zwischenmenschliche Meditationspraxis direkt enthüllt. Der Einsichtsdialog liefert uns einen Weg, wie wir die Knoten hinter Leid und Verwirrung im zwischenmenschlichen Kontakt lösen können.


Das Vorgehen ist ähnlich wie in der traditionellen individuellen Meditation indem wir Achtsamkeit und Geistesruhe kultivieren. Im Ablauf einer formalen Praxis findet zuerst eine stille Sitzperiode statt. Im Anschluss werden die Praktizierenden gebeten, sich paarweise oder in kleinen Gruppen zusammenzufinden. Sechs Anweisungen führen durch die zwischenmenschliche Meditationspraxis. Die erste lautet „Innehalten“ und lädt ein, die Bewegung des Geistes zu unterbrechen. Die Praktizierenden verankern dazu ihre Achtsamkeit im Hier und Jetzt im Körper und Geist. Mit der zweiten Anweisung „Entspannen“ bietet sich die Möglichkeit, die Erfahrung im Innehalten akzeptierend anzunehmen, sich körperlich und geistig zu entspannen, damit der Geist sich beruhigen kann. In der dritten Anleitung „Öffnen“ begeben sich die Meditierenden erstmals in die spezifische Situation der zwischenmenschlichen Meditation, sie öffnen sich sowohl der MeditationspartnerIn wie auch dem inneren Erleben und damit der gesamten Erfahrung. Die Ausweitung auf die Außenwelt öffnet die Tür für die Gegenseitigkeit. Gregory Kramer bezieht sich hier auf die Satipatthana Sutta, die Grundlagen der Achtsamkeit, wo es im wiederkehrenden Vers zwischen den Abschnitten heißt: „Auf diese Weise verweilt er hinsichtlich des Körpers…. der Gefühle… des Geistes… der dhammas innerlich…äußerlich….sowohl innerlich wie auch äußerlich betrachtend.“ Die vierte Meditationsanweisung im Einsichtsdialog lautet „dem Entstehen vertrauen“. Diese Anweisung lädt ein, das Entstehen, Verändern und Vergehen, die Vergänglichkeit allen Erlebens, zu beobachten. Die letzten beiden Instruktionen beziehen sich direkt auf den Dialog: „tief zuhören“ und „die Wahrheit sprechen“. Tief zuhören öffnet die Sinne für die Worte, die Stimme und die Körpersprache. Und die Wahrheit sagen ist das wahrhaftige Sprechen über das, was wir sehen, hören, spüren, erleben, über unsere subjektive Wahrheit des Erlebens.

Die Anweisungen können einzeln geübt werden, sind aber im Erleben eins. Nachdem die Meditierenden die Anweisungen kennengelernt und erlebt haben, folgen im formalen Praxisablauf Kontemplationen im Sinne einer vertieften Betrachtung. Themen für die Kontemplationen können vorgegeben werden, wie es in einem Retreat geschieht, oder in einer Übungsgruppe von den TeilnehmerInnen selbst eingebracht werden. Die Bandbreite reicht von alltäglichen Betrachtungen wie zum Beispiel die Lebensrollen die wir einnehmen, Veränderung, Freude im Leben, Sterben bis hin zu Themen aus der Buddhalehre wie die Hindernisse, die Daseinsgruppen oder die Erwachensfaktoren usw. Bei den Kontemplationen wenden die Meditierenden die sechs Anweisungen an.  

 

Die Meditierenden stoßen beim Einsichtsdialog auf mehr Reize zu reagieren oder festhalten oder ablehnen zu wollen, als in stiller Praxis. Aber sie entdecken auch, dass sie sich bei diesen Herausforderungen wie bei dieser Praxis insgesamt gegenseitig unterstützen können – die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Achtsamkeit und Geistesruhe sind das Fundament des meditativen Prozesses, während die Kontemplationen es möglich machen, dass die Praxis tief in unsere mentalen und emotionalen Konstrukte hinabreicht und sie mit einer großen Kraft transformieren.


Das Erlebnis der Interaktion mit einem anderen Menschen ändert sich von Moment zu Moment, sowohl in der zwischenmenschlichen Meditation wie im täglichen Leben. Die befreiende Dynamik der Meditation kann so in den Alltag und in die Gesellschaft hinausgetragen werden. In der Interaktion zum Beispiel mit einer Arbeitskollegin oder im Familienkreis ist eine spontane Erinnerung möglich, sich zu entspannen sobald ein krampfhaftes Festhalten an irgendetwas mit Klarheit und Mitgefühl gesehen werden kann. Das ermöglicht uns Dinge, die wir normalerweise in der Geschäftigkeit unseres Lebens übersehen, wahrzunehmen und zu verstehen und mehr Akzeptanz für uns selbst und andere aufzubringen.

Die Praxis des Einsichts-Dialogs ist ortsunabhängig realisierbar, es reicht ein interessierter Meditationspartner, um üben zu können. Auch eine Praxisgruppe kann man überall gründen. Einsichts-Dialog Gruppen können sich einmal pro Woche oder wie die bestehende Gruppe in Wien einmal im Monat treffen.


Gregory Kramer, Dr. phil., Mitbegründer und Präsident der Metta Foundation, lehrt Vipassana seit den 80er Jahren. Er hat die Methode des „Einsichts-Dialogs“ entwickelt und vermittelt diese, hauptsächlich in Retreats, seit 1995 in den USA, Asien, Europa und Australien. Er ist Autor des Buchs „Insight Dialogue“ („Einsichtsdialog“ im Arbor Verlag). Auf der Seite www.metta.org findet man weiterführende Informationen, Text- und Audiomaterial von Gregory Kramer und anderen LehrerInnen sowie Veranstaltungshinweise für Online-Vorträge und Retreats weltweit.


Einer der im Einsichtsdialog von Gregory Kramer ausgebildet wurde und diese Praxis seit mehr als 6 Jahren in verschiedenen Ländern lehrt, ist Bhante Sukhacitto. Er gründet aktuell nahe Hannover eine klösterliche Gemeinschaft für den Dhamma-Dialog: „Kalyana Mitta Vihara - Kloster der Edlen Freundschaft". Damit wird es für den deutschsprachigen Raum künftig mehr Praxismöglichkeiten für den Einsichtsdialog geben. Mehr Info dazu auf: www.dhammadialog.de.

In Wien gibt es Übungsabende, die für Praktizierende wie auch Interessierte offen sind. Bei Interesse bitte Kontaktaufnahme: Harald Reiter, einsichtsdialog@outlook.at

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